…oder die Geschichte von den ersten Abschieden im Leben eines kleinen Menschen.
Vor ein paar Tagen war es soweit, Mathilda aka Midi, feierte nach knapp 3,5 Jahren im Rahmen einer sommerlichen Aufführung vom „KLEINEN ICH bin ICH“ ihren Abschied aus dem Kindergarten. Gut, die tatsächliche Verabschiedung erfolgt dann erst Ende August – wir kosten die Sommerbetreuung im KIGA, weil berufstätige Mama und so, noch bis zum letzten Tag aus – aber die Party dazu wurde bereits jetzt Ende Juni gefeiert.
Feiern, naja, es ist dann doch das Ende eines wichtigen Lebensabschnitts. Ich war also froh, dass, aufgrund der sommerlichen Temperaturen, allgemeines Sonnenbrillen-Tragen herrschte. An der einen oder anderen Stelle der Aufführung vom kleinen ICH bin ICH musste Mama dann doch schwer schlucken.
Vergangenes Jahr bei Caspars Abschied vom Kindergarten, hatte ich die emotionale Komponente der ganzen Geschichte erst realisiert, als die ersten Wochen in der Schule angebrochen waren. Da hat es den Sohn, aber auch mich, dafür ordentlich eingeholt. Diese Phase der Behütung & Geborgenheit war mit Abschluss der Kindergartenzeit zu Ende gegangen. In der Schule, auch wenn spielerisch, wurde von jetzt auf gleich Selbstständigkeit von den Kindern verlangt. Das beginnt schon beim Kind nicht mehr ins Schulgebäude hineinbringen, vor dem Tor verabschieden und auf die Tatsache vertrauen zu müssen, dass das Kind seine Klasse alleine findet.
Aber so ist das eben mit Abschieden im Leben, jedes Ende birgt auch die Chance für einen Neuanfang. Einen Neuanfang voller tintenverschmierter Finger, abgekauter Buntstifte und in der Schultasche vergessener Butterbrote. Kurz um, bis Weihnachten hat sicher der Sohn und die Mama mit der neuen Situation, nun ein Schulkind zu sein bzw. zu haben, abgefunden.
Zurück zum Abschiedsfest der Midi. Man will sich ja dann doch auch bei den Kindergartenpädagoginnen, die das Kind in den letzten Jahren seiner Entwicklung maßgeblich begleitet haben, gebührlich bedanken. Varianten gibt es da einige. Die, die man kaufen kann oder die, wo ganz viel Herzblut drinnen steckt. Wir haben uns für letzteres entschieden und auf die DIY Variante gesetzt.
Schon im vergangenen Jahr habe ich mich da auf die bewährten Ideen der Pinterest-Community verlassen. Es sollten keine selbstgemachten Seifen, Duftkerzen oder Teemischungen werden – Geschenke die, die Kindergärtnerinnen schon von Weihnachten & Geburtstagen in ausreichender Menge vorrätig haben – nein, bei uns sollte es etwas Grünes werden. Schlicht und einfach, weil die Kindergärtnerinnen geldähnliche Geschenke, wie Gutscheine für Thermen, Restaurants oder Bars, nicht annehmen dürfen. Auch wenn diese einen tatsächlichen Erholungswert von ihrer doch sehr anspruchsvollen Tätigkeit mit Kindern zwischen 2,5 und 6 Jahren darstellen würden. Doofes Gesetz!
- Schritt – die Materialien
Wir haben also vier Tontöpfe, weil zwei Kindergärtnerinnen und 2 Kindergartenstützkräfte, besorgt. Mama hat über Amazon schwarzen Tafellack & einen Kreidemarker bestellt und Papa 20 Äste im benachbarten Windschutzgürtel abgeschnitten. 20 Fotos von Mathilda habe ich dann noch im Polaroid-Look bei Printic, meiner Online-Foto-Druckerei des Vertrauens, bestellt (hier schon mal im Detail vorgestellt). Gut wäre noch eine Heißklebepistole, normaler Klebstoff geht aber auch. Das war es auch schon was man für das DIY Geschenk braucht. Ja, ein bisschen Zeit für die Fertigstellung und fleißige Helferlein sollte man auch noch bei der Hand haben. Und, ganz vergessen, Pflanzen muss man natürlich auch besorgen. Wir haben uns für Lavendel- und Erdbeerpflanzen entschieden. Kräuter jeglicher Art kommen auch immer gut.
- Schritt – Tontöpfe bemalen
Das macht man am besten draußen oder unter zu Hilfenahme einer großen Bastelunterlage. Aber an sich ist die Sache schnell erledigt. Die Tontöpfe werden mit dem schwarzen Tafellack bepinselt. Nachdem der Lack gut deckt, muss man auch nur eine Schicht auftragen. Mathilda und der Mann hatten das innerhalb einer halben Stunde erledigt. Anschließend sollten die Töpfe einen Tag lang trocknen.
- Schritt – Fotos auf Äste kleben
Alle weiteren Schritte habe ich dann an einem Nachmittag mit den Kindern allein erledigt. Learning, das nächste Mal warten bis der Mann da ist, dann erspart man sich auch Verbrennungen mit der Heißklebepistole. Keine Angst, nicht bei den Kindern, sondern bei mir selbst. Drei Kinder, hochsommerliche Temperaturen, eine Fotokamera und eine Mini, die laufend beschließt mit ihrer „Quak Quak“ durchs Bild zu laufen, waren dann doch etwas schweißtreibend.
Nachdem ich ja zu Beginn von //More is Now// versprochen habe, hier den realen Alltag mit Kindern zu präsentieren, will ich euch diese Einblicke allerdings nicht vorenthalten, auch wenn die Fotos das vielleicht gar nicht erahnen lassen würden.
Man nehme also die abgeschnittenen Äste, die Polaroids und die Heißklebepistole, trage im unteren Drittel des Fotos auf der Rückseite mittig eine Schicht Klebstoff auf und presse das Bild für einige Sekunden gegen den oberen Teil des Astes. Achtung, auch das kann an den Fingern heiß werden. Das mache man 20-mal. Die fertigen Exemplare habe ich in eine hohe Vase gesteckt, die die Mini dann gekonnt wieder entfernt und im ganzen Wohnraum verteilt hat. Schlussendlich waren dann aber alle Äste mit Fotos beklebt und konnten trocknen während wir draußen weitermachten.
- Schritt – Pflanzen einpflanzen & angießen
Die Kids waren bei den weiteren Schritten nicht mehr zum Helfen motiviert. Das Baby-Planschbecken im Garten schien dann doch zu verlockend und Mama kam alleine schneller voran. Das ist eben der Vorteil, wenn man drei Kinder hat. Die Großen bespielen im Notfall für 20 Minuten auch die Kleine und Mama kann im Abstand von 2 Metern „in Ruhe“ ihren Pflichten nachgehen. Also schnell den Sack mit Erde aus dem Gartenhaus geholt, zwei Drittel der Töpfe mit Pflanzenerde befüllt, Lavendelstöcke und Erdbeerpflänzchen eingepflanzt, angedrückt und Erde aufgefüllt. Mathilda hat sich dann doch noch einmal erbarmt und sich um das Angießen gekümmert.
- Schritt – Töpfe beschriften & mit Ästen aufhübschen
Nach diesem Schritt war dann auch für mich eine Abkühlung im Pool gemeinsam mit den Kindern nötig. Erfrischt machte ich mich dann noch an die Beschriftung der Töpfe mit Kreidemarker. Der Schriftzug „Thank you for helping me grow!“ ist schnell aufgetragen und wird wunderbar durch die Pflanzen symbolisiert. So ein bisschen kitschig muss es ja dann am Ende doch sein! Anschließend muss man die Äste mit den Fotos nur mehr in die Erde stecken und voila schon ist das DIY Geschenk fertig.
Nach Ende der Aufführung, haben wir die Töpfe gemeinsam mit Mathilda den Kindergärtnerinnen und Stützkräften übergeben. Wie auch im vergangenen Jahr, floss auch hier die eine oder andere Träne. Aber so muss es sein und Mathilda durfte sich dann gleich zum Trost die rote Erdbeere vom verschenkten Pflänzchen schnappen.
Beseelt vom Auftritt der Midi als „ICH bin ICH“, der anschließend wahrlich „heißen“ Party – wie im vergangenen Jahr über 30 Grad Außentemperatur – mit den anderen Eltern und Kindern & von den vielen Emotionen, ging es nach dem Rauswurf (die Kids werden von den Kindergärtnerinnen symbolisch beim Eingang des KIGAs auf eine Matte geworfen), dann verschwitzt, aber glücklich nach Hause.
Was habt ihr so an Abschiedsgeschenken im petto? Eine dritte Kindergarten-Absolventin hätten wir da ja noch in ein paar Jahren und da sollte ich mir bis dahin etwas Neues einfallen lassen!
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