So kurz vor Weihnachten geht’s hier noch einmal ans Eingemachte. Ordnung im Kinderzimmer. Ein leidiges Thema für viele Mamas. Wie das klappen kann, mit der Ordnung, und wie wir uns jeden Tag diesem Thema hier stellen, erzähl ich dir heute…
Kinder sollen so viel wie möglich spielen. Frei spielen, auch mal ohne die Mama und mit ausreichend Platz zum Ausleben ihrer Fantasie. Ganz klar.
Platz, brauchen Mamas allerdings auch, vor allem Platz, um einen klaren Gedanken zu fassen. Versinkt man rund herum im Spielzeug Chaos, findet sich das Playmobil im Bücherkorb und die Kapla Steine im Übertopf der Yucca Palme, dann bleibt am Ende des Tages eine frustrierte Mama übrig, die sich laufend in einer Aufräum-Dauerschleife oder irgendwann im Messie Haushalt befindet.
Ordnung im Kinderzimmer – Das Spielzimmer
Gibt es die Möglichkeit, dann kann ich ein Spielzimmer, gerade für jüngere Kinder, nur wärmstens empfehlen. Am besten in der Nähe von Mama, aber in einem separaten Raum. Unser Spielzimmer befindet sich gleich neben unserem Esstisch. Stehe ich an unserer Kücheninsel und bereite das Abendessen zu, kann ich direkt hineinsehen.
Reicht ein Kinderzimmer nicht aus, fragt ihr euch vielleicht. Ich muss das für uns klar verneinen. Denn die Kinder spielen am liebsten dort, wo sich die Bezugsperson befindet und unsere Kinderzimmer sind nun mal im Obergeschoss. Dort koche ich nicht, dort mache ich nicht die Wäsche und dort räume ich auch nicht die Geschirrspülmaschine ein. Befindet sich das Kinderzimmer in Mamas Nähe ist alles gut. Ist das allerdings nicht der Fall, verbringt man einen Großteil des Tages mit den Kindern im Kinderzimmer oder man stellt sich darauf ein, dass das Spielzeug über das gesamte „Gebiet“ der Erwachsenen verteilt ist – also Wohnzimmer, Küche & Essbereich. Einfach die Bereiche, an denen man sich als Erwachsener tagsüber am häufigsten aufhält. Spielkisten und Körbe stehen auch im Wohnbereich herum. Es soll am Abend ja möglichst fix gehen und praktisch sein. Das ganze Haus oder die Wohnung verwandelt sich schnell einmal in einen großen Indoor-Spielplatz.
Ich wollte das irgendwann nicht mehr und als wir die wahnsinnige Idee hatten, ein Haus zu bauen, stand ganz oben auf meiner Liste, das Spielzimmer. Bei uns gleichzeitig das Arbeitszimmer!
Ganz klar, auch hier wird die Eisenbahnstrecke mal aus dem Spielzimmer unterm Esstisch erweitert und die Mini düst mit ihrem Puppenwagen durchs gesamte Erdgeschoß unseres Hauses, aber hauptsächlich gespielt und die Mehrzahl der Spielsachen befinden sich im Spielzimmer.
Unser Großer hat inzwischen ein Alter erreicht, in dem er auch mal ohne seine beiden Schwestern Legoschiffe bauen will. Das ist in Ordnung. Also hat er seinen Sack (wir haben diesen) mit Legosteinen in sein Kinderzimmer verfrachtet, das er inzwischen zumeist auch selbst aufräumt. Die Midi hat in ihrem Zimmer ein Holzpuppenhaus, das mit ihrem Playmobil-Mobiliar bespielt wird. Manchmal ist auch Mini mit von der Partie.
Alle drei gemeinsam spielen, malen, basteln, verkleiden sich allerdings noch immer im Spielzimmer, in dem sich alle anderen Spielsachen befinden. Das ist unser Zentrum des Spielens und der klar definierte Kinderbereich.
Sollten wir mal wirklich keine Zeit zum Aufräumen finden, dann mache ich einfach die Schiebetür vom Spielzimmer zu und der Rest des Hauses erweckt zu mindestens den Anschein eines aufgeräumten Zustands. Und das tut wiederum meinen Mama Nerven richtig gut.
Ordnung im Kinderzimmer – Der Spaßfaktor
Wie bringen wir nun diese kleinen Menschen dazu, nicht nur Chaos zu verbreiten, sondern auch aufzuräumen? Das ist ja die entscheidende Frage! Ich denke, nicht nur wir Erwachsenen machen Dinge gleich viel lieber, wenn sie uns Spaß machen. Nein, auch Kinder sind mit Begeisterung dabei, wenn sie etwas gerne tun. Das versuche ich den Kindern beim Aufräumen ihrer Spielsachen immer zu vermitteln.
Wie das geht?
Wir drehen Musik auf, singen auch einmal laut „Alle Kinder räumen ein, alles soll in Ordnung sein…!“ und legen wirklich beinahe jeden Abend, bevor wir in die Badewanne springen, gemeinsam los. Die Kinder mögen den aufgeräumten Zustand ihres Spielzimmers nämlich in der Regel auch viel lieber als herumkugelnde Spielsachen am nächsten Morgen…wenn’s dann wieder losgeht.
Große Bauten aus Lego, Playmobil oder der selbst konstruierte Tante Emma Laden dürfen einige Tage stehen bleiben. Der Rest kommt in die dafür vorgesehenen Boxen und Körbe. Wir haben dieses Ordnungssystem vom IKEA. Alle Kunststoff-Boxen sind beschriftet bzw. mit einem Foto von deren Inhalt versehen. So können schon ganz kleine Kinder die einzelnen Spielzeugteile richtig zuordnen.
Für Bücher & Verkleidungen haben wir große Körbe bzw. einige Buchleisten an der Wand montiert. Da werden die gegenwärtigen Lieblingsbücher platziert. Der Rest verschwindet in den Korb.
Das Aufräumen geht ziemlich flott und ist kein großer Aufwand, weil jeder ja weiß, wo was hingehört.
Ordnung im Kinderzimmer – Grenzen müssen keine Einschränkung sein
Ja, Grenzen brauchen wir auch im Spielzimmer bzw. beim Spielen. Die bereits erwähnte Regel, dass sich das Spielen im Spielzimmer abspielt, ist so eine. Es gibt die beschriebenen Ausnahmen, aber es gibt einen klar definierten Spielbereich. Spielsachen im Wohnzimmer haben bei uns zb nichts zu suchen – Kinderbereich, Erwachsenenbereich. Jeder braucht seinen Raum und ich möchte am Abend am Weg zur Coach nicht über diverse Legoteile stolpern.
Einmal am Tag wird aufgeräumt, soweit wie möglich, selbstständig. Bei Alma, die jetzt etwas über zwei ist, helfen ich oder die Geschwister mit. In regelmäßigen Abständen (ungefähr 2 Mal im Jahr) leeren wir alle Spielzeugkisten und -körbe aus und schauen, ob sich wirklich nur das darin befindet, wofür der Behälter vorgesehen ist. Wir reinigen die Boxen und sortieren wieder alles richtig ein. Dabei entdecken die Kinder immer wieder Spielsachen, die sie schon länger nicht mehr bespielt haben und freuen sich mit diesen spielen zu können.
Gesellschaftsspiele, Puzzles, Bastel- und Zeichenmaterialien befinden sich genauso wie Mal- und Stickerbücher in eigens dafür vorgesehenen Schränken und Kommoden. Bevor die Kinder diese nehmen, fragen sie mich und wir holen sie zumeist gemeinsam hervor.
Mir ist es wichtig, dass die Kinder die Wertigkeit eines Spielzeugs erkennen, alle Würfel & Spielfiguren in der richtigen Box sind, bei den Puzzles keine Teile fehlen und bevor die Stempel zum Einsatz kommen, unsere Bastelunterlage aufgelegt wird.
Wie im Kindergarten oder der Krippe, kann sich nicht jeder einfach so bedienen und wird eine Spielsache erst mal weggeräumt, bevor man mit der nächsten spielt. Ich denke, das schränkt die Kinder nicht ein, sondern schafft gerade Platz für Kreativität. Unsere Kinder brauchen diese Struktur und ganz offen, ich möchte einfach nicht den ganzen lieben langen Tag hinter den Kindern herräumen. Dann habe ich nämlich keine Zeit mehr für die lustigen Dinge. Genau das versuche ich den Kindern auch zu erklären. Zumeist klappt es, aber natürlich gibt es bei uns auch vereinzelt chaotische Tage. Es bleibt allerdings bei einzelnen Tagen!
Ordnung im Kinderzimmer – Wenige Spielsachen räumen sich leichter auf
An dieser Regel müssen wir teilweise selbst noch arbeiten. Bei drei Kindern kommt schon so einiges an Spielzeug zusammen. Allerdings achten wir darauf, dass für die Kinder nicht alles immer verfügbar ist. Boxen mit Duplo Lego werden schon mal ein paar Wochen in den Wirtschaftsraum verfrachtet, weil nur mehr die Mini damit spielt. Entdeckt eines der Kinder die Box dann beim Wäschekorb holen, bringen wir sie ins Kinderzimmer und alle drei sind mit Eifer dabei aus Duplo Legosteinen einen Zoo für Alma zu bauen. Wären die Steine immer verfügbar, würden sie wahrscheinlich in der Ecke stehen.
Neben meiner liebsten Beschäftigung, Zeit mit den Kindern an der frischen Luft zu verbringen, haben sich die folgenden Spielsachen bei uns bewährt. Sozusagen unsere „Must-Haves“:
- Konstruktion – Lego und Kaplasteine, als Ergänzung Tegu Magnetbausteine. Alle anderen Bauklötze wurden bei uns nie so ausgiebig bespielt & die Anschaffung hätten wir uns auch ersparen können. Playmobil ist bei den Mädels und bei Caspar ein „all-time favorite“. Davon haben wir hier auch jede Menge!
- Fahrzeuge – (BRIO) Eisenbahn, immer wieder & von allen dreien gern bespielt
- Rollenspiele – ja, wir hatten sie auch die Spielküche. Aufgrund von Platzmangel wurde sie vergangenes Jahr entsorgt und seither bauen sich die Kinder je nach Lust & Laune aus diversen Hockern, Stühlen, Seidentüchern etc Küchen, Bistros, Kaufmannsläden und sonstige Verkaufsstände. So ein großes, fertiges Teil würde ich also auch nicht mehr anschaffen. Viel wichtiger ist das Equipment – Obst, Gemüse & Lebensmittel am besten aus Holz, Geschirr & Besteck, ein Teeservice oder eine Kaffeemaschine (wir haben ganz viel von HABA). Und unbedingt eine Kassa (bei uns auch aus Holz & ganz ohne Elektronik), auch am besten aus Holz inkl. Spielgeld. Das wird hier sehr geliebt.
- Puppen – Neurale Puppen zb Krümel von JAKOO lieben bei uns alle drei Kinder. Caspar hat damit genauso gespielt wie seine Schwestern. Selbst jetzt mit 8 wickelt er an manchen Tagen mit viel Geduld die Puppe für seine kleine Schwester! Zubehör gibt es jede Menge & macht einfach Spaß! Und natürlich sind hier bei uns auch irgendwann die Barbie Puppen eingezogen, selbst wenn ich mich lange dagegen gewehrt habe. Eine Phase?!?
- Zeichen & Basteln – wir haben eine Holztischplatte über die gesamte Länge unseres Spielzimmers. Auf der einen Seite befindet sich mein Arbeitsplatz, auf der anderen Seite der Zeichen- und Bastelbereich der Kinder. Dort sind immer Buntstifte, Scheren & eine Rolle Malpapier. Filzstifte, Ölkreiden, Kleber und andere Materialien werden bei Bedarf aus dem Schrank geholt. Gezeichnet und gebastelt wird bei uns täglich. Die aktuellsten Kunstwerke kommen dann gleich an unsere mit Magnetfarbe bestrichene Wand im Spielzimmer. Ich sortiere hier regelmäßig aus und wir trennen uns auch von den älteren Sachen. Nur ganz vereinzelt hebe ich Kunstwerke der Kinder in einer eigens dafür vorgesehenen Mappe auf. Sonst müssten wir hier nämlich anbauen, bei der Menge.
- Bücher, Bücher & noch einmal Bücher. Wir haben viele davon, weil die Kinder und wir Bücher lieben. Aus manchen Büchern wachsen die Kinder raus. Die verschenken wir oder stellen in die Ordination des Mannes. Sehr beliebt ist auch unsere Pixibücher Kiste. Diese nehmen wir ganz oft raus in den Garten und jedes Kind darf sich ein paar zum Vorlesen aussuchen. Über unsere Hörbuch-Liebe habe ich ja schon hier erzählt. Irgendwann stelle ich euch dann noch unsere Lieblingsbücher vor.
- Puzzles werden hier phasenweise, gerade von der Midi, auch in Dauerschleife erstellt, aber nur phasenweise. Gesellschaftsspiele schaffen wir leider nur ganz selten. Das kommt wahrscheinlich auch noch irgendwann, aber da macht uns bisher zumeist die Mini einen Strich durch die Rechnung.
Ist ziemlich lange geworden die Story, aber über das Thema – Ordnung im Kinderzimmer – kann man wahrscheinlich Romane schreiben. Ich denke, jeder muss hier seinen Weg mit seinen Kindern gemeinsam finden. Mein Post soll einfach nur ein bisschen Inspiration liefern, wie wir es anpacken, zeitsparend & pragmatisch.
Kinder(erziehungs)ratgeber finde ich nämlich generell total doof. Jede Familie ist anders und wichtig ist, dass am Ende alle mit der eigenen Situation glücklich sind. Das fängt beim Still-Thema an und hört bei der Frage – eigenes Moped für die Kinder – auf.
Noch ein Tipp, wenn ihr das Spielzeug für eure Kinder nicht kaufen, sondern mieten und regelmäßig austauschen wollt, dann lest doch mal hier weiter. Will ich auch schon ganz lange mal ausprobieren!
Seid ihr gerade so nebenbei am Aufräumen oder könnt ihr über das tägliche Chaos hinweg sehen? Ich bin wirklich neugierig – schreibt mir doch!
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