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Ach Lotti, Löttchen, Lotti-Karotti oder die schonungslose Wahrheit – ein Hund als Haustier!

Hund als Haustier

Verknalltheit, wild-seidige Lockenpracht und nervige Beharrlichkeit

Bis zum Schluss habe ich mich heftig gewehrt gegen einen Hund. Weder die Familie meines Mannes, noch meine eigene bestand jemals aus einem Hund – wir hatten somit keine Ahnung. Der Wunsch danach war auch bei mir als Kind immer da – so sehr, dass mir eines unserer beiden Meerschweinchen, zu dem sich unsere Eltern haben überreden lassen, am Ende wie ein Hund auf Schritt und Tritt im Hof draußen folgte.

Mein Mann wiederum schloss den Hund einer seiner besten Freude, einen Beagle, in sein Herz. Er besuchte die Ersatz-Hundedame beinahe täglich und versorgte sie beharrlich mit Leckerlis, blieb am Ende aber auch immer ohne „richtiges“ Haustier.

Das Thema Hund kam dann bei unseren Kindern vor etwa 1,5 Jahren immer wieder auf. Vor allem beim Großen. Ich hielt ihn hin, vertagte, versprach und vertagte wieder. Dann bekam sein bester Freund eine Fellnase. Daraufhin war es vorbei mit dem Vertagen. Mein Mann meinte beherzt –

>>Wir müssten jetzt endlich mal eine klare Entscheidung treffen!<<

Hund als Haustier

Das mit der klaren Entscheidung war nicht so meins, wir waren mit dem Hinhalten doch weit gekommen. Feige, ich weiß, aber wenn es einfach so viel anderes auf meiner täglichen Liste gibt, reiht man den „Aktionspunkt“ Hund immer wieder erfolgreich nach ganz unten auf der Liste.

Über Mamas Kopf hinweg

Papa, der Held, fing somit kurzerhand selbst sehr intensiv zu recherchieren an. Er kaufte Bücher, kontaktierte Züchter und vereinbarte Besuchstermine. So kannte ich meinen Mann bisher gar nicht. Welch beharrliches Engagement, es schien als wolle auch er nach 1,5 Jahren der zähen Verhandlungen jetzt dringend einen Hund. Es gab kein anderes Thema mehr. Unsere Freunde begannen genervt die Augen zu rollen, wenn der Mann wieder mal auf das Thema Hund zu sprechen kam. Ich selbst beobachtete das alles noch immer mit einem kleinen Schmunzeln, überzeugt, dass ich meinen Lieben den Hund schon noch irgendwie ausreden würde. Weit gefehlt!

Familienhund

Nach diversen Umwegen, einer Allergietestung meines Mannes – nur zur Sicherheit. Er ist gegen fast alles allergisch und wäre während der Pferdekutschenfahrt bei unserer Verlobung beinahe erstickt. Nach diversen Sondierungsgesprächen hinsichtlich der passenden Hunderasse und schlussendlich Corona, fand Australian Labradoddle Pipilotta Karamell zu uns. Schicksalhaft und so schnell, dass ich gar nicht wusste wie mir geschah. Ein Virus der am Ende für uns aus Hundesicht etwas Gutes hatte:  Zuchthunde-Welpen, die nicht als Zuchthunde ins Ausland gingen, sondern frei für Familien wurden. Familien, die sonst mindestens ein Jahr auf diese eine Hunderasse hätten warten müssen und sich unter Umständen nochmals anders entschieden hätten.

Schwups, da waren wir also tatsächlich eine Familie mit Hund.

Hund als Haustier

Ein Hund, das perfekte Haustier für Familien? 

Olivia, jetzt sei einmal ehrlich, wenn du die Zeit zurückdrehen könntest…

…dann würde ich mich tatsächlich gegen einen Hund entscheiden, allerdings ohne Lotti jemals kennengelernt zu haben. Ab der Sekunde als sie von den Kindern am 17. Oktober 2020 über die Hausschwelle getragen wurde, führte kein Weg mehr zurück. Sie hat unser aller Herz im Sturm erobert. Mit ihren treuherzig-neugierigen Augen und ihrem kuschelig-seidigen Fell löste sie bei mir auf der Stelle den mütterlichen Beschützerinstinkt aus. Ich war sowas von verknallt!

Mittlerweile nach beinahe 6 Monaten Lotti Zeit, schwelge ich überwiegend in dem für Nicht-Tier-Besitzer*innen unverständlichen Fellnasen-Honeymoon-Glück. Abends etwa, wenn sie zu mir auf’s Sofa hopst – was wir ja zunächst als absolutes NO-GO definiert hatten – und sich an mich schmiegt. Oder in der Früh, wenn sie mit fröhlich wedelnden Schwanz hinter der Kinderabsperrung zwischen Wohnküche und Vorraum auf mich wartet. Wie sie dann wie erstarrt stehenbleibt, sich kraulen lässt und gar nicht mehr damit aufhören möchte, mir ihren Bauch entgegenstreckt und alle Vierer gleich dazu – ja, dann ist es natürlich auch um eine skeptische Olivia geschehen.

Gleichzeitig verfluche ich immer wieder meinen Mann für das Antreiben und habe manch hysterischen Anfall, dass jetzt der Hund, nachdem die Kinder endlich aus dem Gröbsten rausgewurschtelt sind, wieder an mir hängen bleibt. Das nur zur Vollständigkeit!

Der Hund, ein soziales Rudeltier und Kinder?

Hund als Haustier

Als die Kinder noch klein waren, mochte ich Hunde gar nicht leiden – sie waren sozusagen meine Feinde. Eigentlich deren Besitzer*innen. „Der tut doch nichts!“ oder „Der möchte ja nur spielen“, „Können sie mal eben mit den Kindern vom Bach weggehen, der Hund mag so gerne baden“. Nicht übertrieben, solche oder ähnliche Hundebesitzer*innen-Sager hört man als spazierende Mutter in Parks, auf Feldwegen oder im Wald laufend, während der Hund ohne Leine die leicht panischen Kinder auf Augenhöhe beschnüffelt.

Vielleicht war ich auch daher so lange gegen einen Hund. Und ich gebe gleich zu, dass das mit dem Anleinen bei einem Junghund gar nicht so einfach ist – regelmäßig werde ich von Lottis Leine eingewickelt, während ich einer 5-Jährigen im Laufschritt hinterhersprinte, weil sie mal eben beschlossen hat, kurz vor der Kreuzung mit ihrem Roller Gas zu geben „AAAALLLLMMMMAAA, STOPP!“ und schon liege ich beinahe auf der Nase, verfangen in der Hundeleine. Wir müssen manchmal ein Bild abgeben?!?

Trotzdem wird Lotti dort, wo Leinenpflicht besteht, definitiv angeleint. Weil Hund bleibt Hund – und der muss sich nur mal böse erschrecken oder verunsichert sein und der liebste Hund reagiert anders als sonst.

Die meisten „Unfälle“ mit Hunden geschehen innerhalb der Familie. Auch das wundert mich nicht, weil ein Hund hat es innerhalb einer Familie mit Kindern tatsächlich nicht leicht. An manchen Tagen tut mir Lotti wirklich richtig leid, weil sie wieder nicht auf ihr Schlafpensum kommt, weil gerade in den Moment als sie sich gemütlich einkringelt eine 9-Jährige beschließt, Fellpflege zu betreiben. Die Kinder meinen es nicht böse, findet es aber auch nicht cool ständig die abweisenden Sätze von Mama über sich ergehen zu lassen.

Hund als Haustier

Man lernt viel mit Hund, vor allem über sich selbst und über das klare Grenzen setzen und, dass man trotz Büchern und Hundetrainern, wie so oft, seinen eigenen Weg finden muss. Zum Glück lässt Lotti jede Menge über sich ergehen – mit zahlreichen Leckerlis lässt sie sich auch mal von vier Kindern gleichzeitig streicheln. Sie ist aber eine vorsichtige und zeigt durch Knurren, wenn es auch wieder gut ist mit dem Streichelüberfall. Ja, auch „liebe“ Hunde knurren – wenn Kinder die Körpersprache des Hundes davor nicht richtig interpretieren. Dafür bedarf es Erwachsener, die genau darauf achten.

Auch wenn die Rasse Australian Labradoodle tatsächlich wahnsinnig ausgeglichene und kinderliebende Tier hervorbringt, selbst ihnen wird es manchmal zu viel. Zum Familienhund gezüchtet, sind sie keine Schoßhündchen. Sie sind durchaus aktiv, vor allem wenn sie wie unsere Lotti bald im Familienalltag überall mitmachen müssen – Spaziergänge, Spielplatzbesuche, Wald-Abenteuer. Gerade bei Welpen sollte man es laut Fachliteratur und Hundetrainern ja ruhig angehen lassen  – aber das sag mal drei Kindern während Corona Lockdowns, die mehr „Auslauf“ brauchen als Hunde.

Ein paar Fragen, die man sich bestimmt stellt, spielt man mit dem Gedanken „Familienhund“

Wieviel Mehraufwand bedeutet ein Hund?

Deutlich mehr! Ja, (Labradoddle-)Welpen verschlafen zu Beginn den halben Tag. Da ist man allerdings damit beschäftigt den Hund vor den Kindern zu beschützen bzw. so etwas wie eine Tages-/Nachtroutine zu etablieren und die Zeichen des Hundes interpretieren zu lernen. Nebst Kindern teilweise ganztägig zu Hause schon eine Herausforderung. Später wollen Hunde körperlich und geistig gefordert werden. Mit zwei Mal am Tag eine 10 minütige Runde draußen zu drehen ist es da bei uns nicht getan. Ausgeglichen ist Lotti, wenn wir einmal am Tag einen ausgiebigen Spaziergang machen, zwischendurch Such-Spiele einbauen und sie immer wieder ausgiebig streicheln und kraulen. Sonst beginnt sie laufend zwischen Haus und Garten ihren Aufenthaltsort zu wechseln, den Teppich oder meine Hausschuhe anzuknabbern oder mir auf den Schoß zu springen – am allerliebsten abends, wenn man selbst endlich ein wenig zur Ruhe kommen will.

Man muss zu Beginn regelmäßig zum Tierarzt für Impfungen und Untersuchungen oder ungeplante Zwischenfälle. Bei uns hatten sich z.B. Holzfasern im Hals von Lotti verfangen, die sie laufend haben erbrechen lassen – was für ein Schreck! Grund waren die Hölzchen, die sie aus unserem Korb zum Anheizen des Kamins stibitzt hatte. Zeit für den Besuch der Hundeschule oder mit einer/einem Hundetrainer*in braucht es auch.

Wie ist das mit dem Sauberwerden?

Da hatten wir zunächst ein „Hundekisterl“ versehen mit alten Extremitäten von Lotti im Garten. Mein Mann hatte sich, wie oben erwähnt, eingelesen und dieses Hundekisterl wurde in der einschlägigen Welpen-Fachliteratur empfohlen. Nur leider verstand Lotti die Idee mit dem Hundeklo so gar nicht. Erst als wir sie an eine andere Stelle im Garten setzten, klappte es gut mit der „Erleichterung“.

Begann sie drinnen am Boden zu schnüffeln bzw. sich hinter dem Vorhang zurückzuziehen, musste man die kleine Welpin schnell nach draußen befördern. Übrigens stelle ich mir das ohne Garten gerade zu Beginn auch ziemlich schwierig vor.

Auch jetzt klappt das mit dem Gassi gehen eben nicht immer beim Gassi gehen und wir sammeln ausgestattet mit Schaufel und Besen regelmäßig Lottis große Geschäfte im Garten ein. Spazierengehen ist oft so aufregend, dass DAS lieber zu Hause im Garten erledigt wird.

Ja, und wir haben vor Lottis Einzug sicherheitshalber alle Teppiche im Untergeschoß erst einmal entfernt, eine Kindersicherungsgitter zwischen Unter- und Obergeschoß angebracht, giftige Zimmerpflanzen gegoogelt und die Anschaffung eines „Laufstalls“ für die Welpin war auch angedacht – nebst Hundebox als Rückzugsort. Davon haben wir dann aber aus platztechnischen Gründen abgesehen.

Wie ist das mit dem Durchschlafen in der Nacht?

(Eine Frage, die man auch als Eltern gerne mal gestellt bekommt!)

Auch hier war der Plan, dass Lotti wie empfohlen in einer Hundebox im Wohnzimmer ihre Nächte verbringt. Das hat mein Mann nebst Lotti auf dem Sofa schlafend bei offener und geschlossener Box auch über Wochen probiert und sich sobald sie eingeschlafen ist, versucht heimlich nach oben ins Bett zu schleichen. Hat natürlich nicht geklappt – Lotti war sofort wach und hat hinter dem Gitter laut zu fiepen begonnen – so intensiv und herzzerreißend, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Wirklich entspannt wurde es erst, als wir all unsere Vorsätze Lotti nicht ins Obergeschoß zu lassen, über Board warfen und sie auf ihrer Decke nebst Hundebox am Schlafzimmerboden übernachten durfte.

Seither läuft das wie am Schnürchen – bevor wir ins Bett gehen, lassen wir Lotti nochmals raus. Dann wandert sie mit uns nach oben, geht automatisch auf ihre Decke oder ihre Box und schläft „durch“. An manchen Tagen schläft sie unten schon so fest, dass sie erst nachdem wir ins Bett gegangen sind, selbst nach oben kommt. Aber vom Rudel die ganze Nacht getrennt schlafen, geht gar nicht.

Wie läuft das mit Hundeschule/ Hundetrainer*in?

Aufgrund von Corona haben wir uns für die Begleitung durch eine Hundetrainerin entschieden. So konnte die ganze Familie dabei sein – im Endeffekt geht es beim Hundetraining ja eher um ein Menschentraining. Wie verhalte ich mich als Mensch dem Hund gegenüber richtig. Wir haben während der drei Besuche der Hundetrainerin immer ganz konkret unsere aktuellen Herausforderungen mit Lotti besprochen z.B. Schlafen, Füttern, Ruhephasen für den Hund einhalten – den Kontakt zu anderen Hunden gab es für Lotti dann laufend bei den vielen Spaziergängen mit den Hunden von Freunden.

Was wir dabei schnell gelernt haben ist, dass es weniger um das Trainieren von Sitz, Platz oder „Pfötchen geben“ geht – das war die Vorstellung der Kinder. Sondern es geht darum, dass sich der Hund im Fall einer medizinischen Untersuchung überall angreifen lässt, dass der Hund im Alltag möglichst entspannt bleibt, mit unterschiedlichen Geräuschen zurecht kommt und man ihn überall mitnehmen kann, ohne seine Umwelt maßgeblich auf sich aufmerksam zu machen. Das war uns ein großes Anliegen, weil Lotti einfach oft mitkommen muss.

Verändert sich der Alltag mit Famillienhund?

Was mich gleich zum Alltag mit Hund bringt. Lotti muss immer überall mit – alleine bleiben ist noch sehr, sehr schwierig. Vielleicht sind wir zu inkonsequent…vielleicht liegt es am „Homestaying Corona“? Ich bringe es einfach nicht über’s Herz sie winselnd auch nur 30 Minuten alleine zu lassen. Das macht sie dann nämlich gerne oder auf den Esstisch springen und selbst nicht mehr runterkommen – von meinem Mann über’s Babyphone beobachtet.

Autofahrten mit ihr sind unproblematisch. Da ist sie in ihrer Box super brav und mag diese manchmal gar nicht wieder verlassen.

Ausflüge mit Hund sind allerdings generell noch einen Tick anstrengender. Unterwegs muss man jetzt nebst 3 Kindern auch noch auf den Hund achtgeben, aufmerksam und konsequent sein – „bei Fuß gehen“ will gelernt sein und klappt natürlich nicht auf Anhieb. Sie will, wenn die Kinder um sie herumlaufen, einfach mitspielen und nicht an der Leine bleiben oder eben ihre Ruhe, wenn das dritte Kind in Folge streicheln kommen will. Das wird bestimmt im Laufe der Zeit besser, wenn Lotti älter wird und nicht mehr so verspielt ist, aber gegenwärtig ist das zwischendurch schon mühsam(er).

Wie macht ihr das im Urlaub mit Hund?

Nicht in jedes Hotel kann man einen Hund mitnehmen. Und selbst wenn man Hunde mitnehmen darf, muss man überlegen, wie man das mit Hund im Urlaub macht. Auf die Skipiste kann er nicht mit und alleine im Hotel bleiben kann Lotti auch (noch) nicht – die Frage hat sich dieses Jahr sowieso nicht gestellt.

Somit macht man entweder nur mehr Urlaube, bei denen Hunde, die auch mal eine Zeit alleine in der Unterkunft bleiben können, mitkommen oder man hat jemanden, der den Hund während des Urlaubs übernehmen kann. Wir haben inzwischen eine tolle „Hundesitterin“ für uns gefunden. Wir hatten aber schon vor der endgültigen Entscheidung Hund mit diversen „Hundepensionen“ Kontakt aufgenommen. Unsere Hundesitterin würde auch mal spontan einspringen und damit das klappt haben wir bald nach Lottis Einzug bei uns mit der Eingewöhnung dort gestartet.

Wie viel mehr Schmutz verursacht ein Hund?

Lotti haart bisher gar nicht (Labradoddles wurden hierfür extra gezüchtet). Lotti hat zwar lange Haare, allerdings kein Unterfell und verliert daher keine Haare. Trotzdem ist es bei uns natürlich schmutziger als vor ihrem Einzug. Kommt sie vom Spaziergang rein oder wechselt laufend zwischen Haus und Garten und ist das Wetter wie gerade eben oft nass mit erdig-weichem Boden, kann man dem Tier zwar beibringen, sich auf einem Handtuch die Pfoten abwischen zu lassen. Ganz trocken bekommt man die aber nie oder man ist manchmal einfach zu langsam und hops sitzt sie mit schmutzigen Pfoten auch schon auf den weißen Sofa-Leinenkissen.

Von Beginn an haben wir sie ans Abduschen, Abtrocknen und Föhnen gewöhnt. Das lässt sie alles über sich ergehen  und die zweite Dusche bei uns im Erdgeschoß ist jetzt jedenfalls unglaublich wertvoll. Trotzdem läuft der Staubsauger und der Wischmopp laufend heiß.

Allergiearmer Hund, gibt es den überhaupt?

Zum Thema „allergiearmer“ Hund – Lottis Rasse zählt ja dazu. Es gibt in Wirklichkeit keine allergiearmen Hunde – auch wenn Labradoddles nicht haaren, die Allergene sitzen im Speichel bzw. in den Hautschuppen. Beides hat Lotti selbstverständlich. Trotz alledem verträgt sie mein Mann wunderbar und hat keinerlei allergische Symptome.

Auch das hatten wir allerdings vorab mit der Züchterin abgeklärt – denn natürlich kann man bei den Welpenbesuchen vor Ort mal die Nase ins Fell des Hundes stecken, aber es ist sicher anders als das Zusammenleben zu Hause mit Hund. Somit hätten wir Lotti im Notfall an die Züchterin zurückgeben können, hätte mein Mann doch in den ersten Wochen massive, allergische Beschwerden gezeigt.

So ein Hund mit langem Fell ist doch pflegeintensiv?

Der Fellpflegeaufwand hält sich in Grenzen, obwohl Lotti ja relativ langes Fell hat. Meistens bürstet sie unsere Midi jeden zweiten Tag. Auch das klappt mit dem Einsatz von Leckerlis ohne großen Aufwand – es ist eher so eine Wellnessbehandlung. Mathilda schneidet Lotti auch regelmäßig die störrischen Haare im Augenbereich kürzer. Die zwei machen das klasse.

Abends ist Lotti jetzt in den beheizten Innenräumen oft gefühlt zu heiß. Wir lassen sie daher auch da regelmäßig raus, öffnen die Terrassentür einen Spalt und schlafen in der Nacht bei gekipptem Fenster – haben wir allerdings immer schon so gemacht. Bevor es draußen richtig warm wird, steht bestimmt ein Besuch bei der Hundefrisörin an.

Macht ein (Jung-)Hund viel kaputt?

Zu Beginn mit Milchgebiss hatten vor allem die Kinder laufend kleine Löcher in der Kleidung. Leggings einen Tag angehabt und schon mit drei kleinen Löchern von Lotti versehen. Kleine Hunde „beißen“ nicht dauernd, bleiben allerdings mit ihren Zähnen laufend irgendwo hängen. Das mit dem wieder Loslassen klappt zu Beginn auch nicht so recht. Das Kind zieht an der Kleidung, weil der Hund ja auslassen soll und das Loch wird noch größer. Vor allem Pyjamas, Socken und Unterwäsche vor der Waschmaschine sind äußerst beliebt bei Hunden, genau wie Hausschuhe und Schuhe generell. Ich habe mittlerweile das dritte Kunststoff Birkenstock Hausschuhpaar in Folge und manch ein Socken ist als Spielzeug in Lottis Körbchen gewandert.

Den Teppich im Wohnzimmer – der dann nach den ersten Wochen mit Lotti wieder an seinen Platz wandern durfte – kaut sie gerne an. Sonst hat sie bisher noch nicht wirklich etwas kaputt gemacht. Im Garten gräbt sie allerdings sehr gerne Löcher und kaut an meinen Zwergobstbäumen.

Wie viel mehr Liebe entfacht ein Hund?

So nach den ganzen Unannehmlichkeiten muss ich jetzt natürlich zu einem versöhnlichen Schluss kommen. Lotti liebt uns abgöttisch und da bleibt uns gar nichts anderes übrig als sie zurück zu lieben. Die unbändige Liebe der Kinder zu Lotti ist stimmungsabhängig – soll heißen, nur weil die Kinder unbedingt einen Hund wollen, so sehr sie ihn auch immer wollen und welche Versprechungen sie auch immer machen – man sollte einen Hund nicht nur für die Kinder aufnehmen. Die aufgeregte Begeisterungen und das Engagement nehmen sehr schnell ab.

Für den Hund entscheiden sich am Ende des Tages die Eltern. Hat man Glück, finden die größeren Kinder Zeit sich mit dem Hund zu beschäftigen. Wirklich alleine spazieren gehen lassen kann man Kinder mit einem jungen Hund nicht – man weiß ja nie, welchen anderen Hunden man am Weg so begegnet – eine kurze Runde um’s Haus mit Handy macht der Große schon mal, aber sonst sind wir immer dabei. Midi übernimmt die Fellpflege und beschäftigt Lotti auch im Alltag am meisten – weil sie beide Spaß daran haben. Gerade der Umgang mit unserer 5-Jährigen und Lotti war zu Beginn schwierig, weil Lotti Alma immer als Hundespielgefährtin auf Augenhöhe ansah. Es hat einige Zeit gedauert bis Lotti verstanden hat, dass auch die Jüngste im Rudel über ihr angesiedelt ist – meistens zumindest.

Apropos Rudel und Zuneigung – egal wer gerade eben nach Hause kommt und war man auch nur 10 Minuten fort, Lotti freut sich so sehr, dass sie sich regelmäßig vor überschwänglicher Liebe  anpinkelt. Zwischenzeitlich haben wir sie nur mehr draußen begrüßt. Sie kuschelt sich liebend gern zwischen uns auf’s Sofa bis ihr dann zu heiß wird und will mitknutschen, wenn wir knutschen. Sie ist neugierig, lernbegierig, geht mit uns Joggen, ist ganz aufgeregt, wenn ihre Leine aus dem Hundekorb-Accessoires Korb gefischt wird und wedelt freudig mit dem Schwanz. Und sie ist keinesfalls nachtragend, wenn man ihr mal wieder unabsichtlich auf die Pfote getreten ist und sie auffiept oder fast über sie drüber fällt, weil sie einem lautlos auf Schritt und Tritt bis zum Entladen der Waschmaschine folgt. Trotz beinahe Sturz über und auf sie, springt sie sofort fröhlich in den Berg schmutzige Wäsche und beginnt genüsslich die stinkenden Socken zu kauen.

Erst letzte Woche wurde sie das erste Mal an der Pfote von einer Wespe gestochen – mir ist fast die Luft weggeblieben, weil sie mir so leid getan hat und winselnd Hilfe suchend, hinkend zu mir gekommen ist. Einen Platz in meinem Herzen hat sie sich trotz aller inneren Wiederstände im Handumdrehen gesichert!

Tja, und dann gibt es anscheinend keinen besseren „Small Talk Partner“ als einen Hund. Ein Hund ist anscheinend geradezu eine Einladung um ins Gespräch zu kommen. Bei fast jedem Ausflug werden wir auf Lottis Rasse angesprochen und man unterhält sich innerhalb von 5 Minuten mit wildfremden Menschen über private Details. Sehr lustig, ich muss immer wieder schmunzeln. Mit drei Kindern ist uns das selten passiert!

Was haben wir für Lotti alles besorgt bzw. Kontakt zu unserer Züchterin?

Wie haben Lotti von dieser Züchterin bezogen und waren sehr, sehr happy mit unserer Entscheidung.

Folgendes Equipment haben wir uns zugelegt:

  • Hundebox aus Stoff fürs Haus und aus Kunststoff für Auto
  • Hundedecke
  • Hundebett
  • Leine
  • Brustgeschirr
  • Schleppleine
  • „Jacke“ für die kalten Tage über Futterhaus – Labradoddles besitzen kein Unterfell und frieren bei langen Spaziergängen im Winter
  • Futternapf
  • Spielzeug – Kong, Futterschlange, Spieltau, Kaffeeholz-Kaustab
  • Hundefutter – bei uns nur Trockenfutter
  • Leckerlis
  • Bürsten – Zupfbürste, Zweiseitige ovale Bürste, Entfilzer, Zeckenkamm
  • Hundeshampoo von DermOpt
  • Hundebücher – 1, 2, 3
  • Hundehütte im Garten – müssen wir für den Sommer noch bauen

Stehst du gerade auch vor der Entscheidung – ein Hund als Haustier?


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