Mit dem Skifahren wird es wohl nichts mehr, mit der Schmarrn Gaudi schon
Zu Weihnachten hatten wir erst gar nichts gebucht, Maria Alm in den Semesterferien am letzten Tag der Frist storniert und gleich für Ostern die Südtiroler Berge klar gemacht. Auch das wieder storniert. Dann in Bad Gastein gebucht und gleich wieder auf Pfingsten verschoben. So wie es aussieht, wird das wohl nichts mehr mit dem Skifahren dieses Jahr.
>>Ein Jahr ohne Skifahren ist kein richtiges Jahr<<
…höre ich meinen Mann mit eingezogenem Kopf vor sich hinbrummen.
Weinen oder doch insgeheim lachen?
Meine skifahrbegeisterte Familie bekommt depressive Verstimmungen, wenn sie einen schneebedeckten Hang wie beim spontanen Rodelausflug in die Steiermark sieht. Das Herz schmerzt, die Wadeln werden ganz unruhig und ansatzweise gehen sie in die tiefe Rennfahrer Hocke, um diesen flehenden Blick aufzusetzen. Selbst die Kleinste schaut mich wütend an, stampft auf und schreit nachdrücklich „Ich mag aber Ski fahren, Punkt Mama!“.
Irgendjemand muss ja die Buhfrau sein, in dem Fall ist es die Mama. Die Mama kann auch gut einmal ein Jahr ohne den Kindern drei verschiedene Schichten, Unterziehhaube und Handschuhe überzustreifen und anschließend selbst in drei Schichten verpackt, nicht nur die eigenen Skier, sondern auch die der Mini den sonnigen Hang hinaufschleppen, auskommen – dabei das Mini Jammern im Ohr nicht zu vergessen „Mama, da drückt irgendwas im Schuh, schaust du mal?“
Weil alles so ein Schmarrn ist…
Ich fühle mich ein wenig schuldig und ertappt in meinen „Nicht-Skifahren-schwelg-Gedanken“. Somit sehe ich es in meiner Verantwortung die skiverrückte Bande ein wenig über ihr Unglück hinwegzutrösten. Ich mache ihnen eine große Ladung „Kaiserschmarrn“. Wenn schon „Kaiserschmarrn“ zu Hause, dann natürlich in einer so richtig vollwertigen Variante ohne Industriezucker – die Variante aus Weißmehl und weißem Zucker braucht man nur nach einem Tag an der frischen Luft auf der Skipiste…Ski schleppend, Kinder bekleidend und selbst ständig schwitzend.
Zu Hause kann der Schmarren durchaus ein bisschen gesünder ausfallen – ich mag das sowieso lieber. Somit ist der Zuhause-Sause-Schmarren nussiger, weniger süß und mit selbst gemachten Apfel-Birnen-Quittenmus ohne zusätzlichen Zucker. In den Schmarrenteig gebe ich wie beim Palatschinken backen keinen Zucker. Durch das Karamellisieren des Schmarrens mit Kokosblütenzucker in der Pfanne kann man ihn so süß machen wie man mag. Noch immer nicht süß genug? Dann eine großzügigere Wolke vom Rohrohrpuderzucker darüber verteilen. Gerade bei ganz kleinen Kindern reicht allerdings oft die Süße aus dem Mus, das zum Schmarren gereicht wird.
Rezept Einkorn-Nuss Schmarren
Einkorn-Nuss Schmarren
Zutaten
- 5 Eier (M)
- 1 Prise Salz
- 180 ml Hafermilch
- 100 g Einkornmehl
- 100 g gemahlene Nüsse (z.B. Haselnüsse)
- 1/2 EL Vanillepulver, gemahlen
- 1 Bio-Zitrone, davon die Haut fein gerieben oder 2 Tropfen Zitronen Gewürzöl
- 60 g (pflanzliche) Butter
- 4-5 EL Kokosblütenzucker
- 2 EL gemahlene Nüsse (z.B.Haselnüsse)
- 2 EL gehackte Nüsse z.B. Pekannüsse
- Rohrohrstaubzucker
- Fruchtmus als Beilage z.B. selbst gemachtes Apfel-Birnen-Quitten Mus mit Vanille & Zimt
Anleitungen
- Eigelb und Eiweiß trennen. Eiweiß mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen.
- Eigelb, Milch, Einkornmehl, 100 g gemahlene Nüsse, Vanille und Zitrone mit Hilfe des Handmixers gründlich verrühren.
- Eischnee mit einem Teigspatel vorsichtig unterheben.
- Die Hälfte der Butter in einer großen Pfanne zerlassen. 1,5 EL Zucker einstreuen und die Teigmasse eingießen. Achtung, bei der Temperatur nur mittlere Stufe wählen, der Kokosblütenzucker wird gerne schnell dunkel.
- Mit einem Bratspatel an der Seite der Pfanne Teig leicht anheben, sobald sich eine braune, stabile Schicht gebildet hat, die Masse Stück für Stück (oben ist die Masse noch sehr weich) wenden. Die Stücke in kleinere Stücke teilen, immer wieder mit Hilfe des Bratspatels und einem Kochlöffel wenden, sodass die Stücke rundherum goldbraun und knusprig werden. Zwischendurch die restliche Butter zugeben und immer wieder Zucker einstreuen, damit die Teigstücke karamellisieren.
- Fertigen Schmarren auf einer großen, im Rohr warm gehaltenen Platte mit geriebenen und gehackten Nüssen sowie Rohrohrstaubzucker nach Geschmack und dem Fruchtmus servieren.
Damit wir beim Aufessen des Schmarrens erst gar nicht mehr an den Winter denken müssen, hab ich dem Gericht gleich ein Frühlingsoutfit verpasst. Ich finde, es steht ihm wunderbar.
Lasst euch den Frühlingsschmarren schmecken!
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