Sich einmal durch die italienischen Klassiker kosten, das Original Lasagne Rezept der italienischen Oma und ein paar Highlights unserer Zeit im Südosten des Gardasees bei Colá per favore!
Jeder, dem ich erzählt habe, wir fahren im Sommer an den Gardasee, hat unmittelbar zu schwärmen begonnen. Es sei so schön dort, italienisches Lebensgefühl, fantastisches Essen und guter Wein!
Was soll ich sagen. Ja, es ist tatsächlich so. Natürlich ist es etwas voll während der Hauptsaison am Gardasee, natürlich muss man etwas Glück haben seinen „happy place“ zu finden, an dem man nicht das Gefühl hat, wie Sardinen in der Dose aneinandergereiht den Bauch in die Sonne zu strecken – aber das entspannte „dolce far niente“ ist durchaus auch im Juli und August am Gardasee mit Familie möglich.
Man sollte sich nicht allzu viel vornehmen und sich ausreichend Zeit lassen. Muss man sowieso, in der sommerlichen Hitze. Da geht man automatisch langsamer, auch bedingt durch das meditative Zirpen der Zikaden. Das bringt dich runter, selbst die Kinder lässt es etwas beschaulicher werden.
Blitzschnell werden sie nur, wenn sie eine Eidechse an einer der von Oleandern gerahmten Steinmauern entdecken. Da wird das Fischernetz, das man hier an jeder Ecke kaufen kann, gleich mal in eine Fangaufrichtung für Reptilien umfunktioniert. Und ja, wenn sie wieder eine der zahlreichen Gelaterias entdecken – da wird hingestürmt, richtig lange überlegt, gefachsimpelt und schlussendlich ein Eis zusammengestellt, dass niemals aufgegessen werden kann. So schnell sie auch schlecken mögen, am Ende sind sie alle drei von oben bis unten angekleckert!
Überall duftet es nach Rosmarin, der in Büschen wächst und nach Salbei und nach Basilikum. Soweit der Blick reicht, sieht man Weingärten und Olivenhaine. Kein Wunder, dass die Italiener hier selbst urlauben. Am Nachmittag sitzt die ganze Familie am See bei Aperol Spritz, Kartoffelchips und Oliven. So wie man sich das eben vorstellt. Bilder im Kopf, die man hier an jeder Ecke findet. Rote und gelbe Hausversanden, deren Putz an der einen oder anderen Stelle bröckelt und der Geruch von knuspriger Pizza, der dir um die Nase weht!
Urlaub am Gardasee mit Kindern – Wohnen
Pizza, mein Stichwort. Natürlich muss ich euch so ein paar Tipps verraten, wo man hier Wohnen, Schwimmen und was man hier so machen kann.
In erster Linie will ich euch allerdings ein wenig über die „cucina italiana“ am Gardasee erzählen und das Lasagne Rezept von Le Caldane verraten. Le Caldane, ein Agriturismo Weingut im kleinen Örtchen Colá, das uns als Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstour im Süden des Gardasees diente.
Das einfache, sympathische und authentische Italien ohne Klimaanlage am Zimmer, dafür mit super entspannter Stimmung und herzensguten Menschen. Dazu leckerer Wein, Unmengen an Olivenöl und gute italienische Hausmannskost.
Nach dem Ankommen am Sonntagabend, haben wir gleich einmal im kleinen Restaurant, das Le Caldane angeschlossen ist, Saltimbocca mit knuspriger Polenta, gegrilltes Hühnchen und dicke Pasta mit Gemüse & Ricotta verspeist. Davon gibt es kein Bild, wir waren einfach zu hungrig bzw. das Essen zu lecker.
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Urlaub am Gardasee mit Kindern – Strand
Am Montag starteten wir dann den Versuch, eine kostenlose Badestelle am Gardasee zu finden. Nach Recherche bzw. Nachfragen, kamen wir zum Entschluss, dass es wohl nichts wird mit dem einsamen Strandabschnitt ohne Bezahlung. Da scheitert es schon am Parkplatz für unser Auto.
Vorausgeschickt sei, dass unser Weingut etwas im Landesinneren gelegen war und somit über keinen Zugang zum See verfügte, dafür über einen Pool. Diesen Pool haben vor allem die Kinder den ganzen Urlaub über mit all den anderen Gastkindern vollends ausgekostet.
Es war einfach unmenschlich heiß die Tage am Gardasee und selbst die Italiener jammerten aufgrund der Hitzewelle! Mein bester Kumpel wurde der große Ventilator über unserem Bett. Ab unter die Dusche und anstelle von Abtrocknen den kurzen Moment der Abkühlung auf den weißen, italienischen Laken auskosten.
Oder eben in den Gardasee mit seinem türkisgrünen Wasser springen. Am besten am Strand der Sirenen. Hier muss man zwar bezahlen, aber wird mit einem großen Parkplatz, Liegen, (italienischen) Toiletten und drei Imbissen belohnt.
Großartig ist der Weg vom Parkplatz zum Strand. Man wandert durch einen Olivenhain, schön schattig und herrlich duftend. Die Bucht ist so großzügig, dass man selbst in der Hochsaison ausreichend Platz, auch im Schatten, vorfindet.
Danach startet das Genießen – das kühle Nass, der leckere Cappuccino, der selbst aus dem Plastik-Espressobecher schmeckt, Granita und der Klassiker, Tomate-Mozzarella, den wir fast täglich gegessen haben.
Urlaub am Gardasee mit Kindern – Essen & Ausflüge
Am Abend hungrig vom Baden haben wir uns einen Tisch in der kleinen Pizzeria Il Paperonero reserviert. Wir hatten Pizza „la ricotta di bufala“, „la margherita di bufala“ & „la n’duja calabrese“ und dazu eiskaltes Acqua Minerale und alkoholfreies Bier. So unverschämt lecker, dass wir uns Mitte der Woche nochmals Pizza für einen Abend auf unserem Weingut bestellt haben. Auch die Pizza „la 6 verdure“ mit dünn ausgeschnittenem und eingelegtem Gemüse ließ keine Wünsche offen.
Sealife Aquarium
Den Dienstag verbrachten wir hitzebedingt im Sealife Aquarium, das an das bekannte Gardaland angeschlossen ist (gleicher Parkplatz, aber anderer Eingang). Die Klimaanlage dort und die exotischen Fische waren überzeugende Argumente. Die Anlage ist sehr schön und neu, nur das Essen kann man sich ersparen. Wir haben stattdessen einen kleinen Mittagssnack am Hafen in Peschiera del Garda eingenommen.
Desenzano del Garda
Den großen Hunger haben wir uns für den Abend aufgespart. Da ging es in das entzückende und etwas weniger touristische Städtchen Desenzano del Garda. Wir hatten keinen besonderen Plan und entdeckten eher zur Zufall das coole Restaurant Alta Stella. Mit etwas Glück ergatterten wir noch einen Tisch ganz hinten, gleich neben der Küche. Während die Kinder wieder auf die Klassiker Pizza & Pasta vertrauten, kosteten der Mann und ich uns einmal durch die Fischgerichte. Köstlich. Noch köstlicher war nur das typisch italienische Gehabe des Restaurant Patrone. Der im Laufe des Abends mit sich füllenden Tischen immer häufiger die sich auftuenden Schweißperlen von der Stirn tupfen musste.
Ein bisschen Platz ließen wir noch für das Eis zur Nachspeise, das wir uns am großen Platz von Desenzano gönnten. Die Kinder flitzten mit ihrem Eis herum und wir beobachteten sie dabei von einem Stein aus, der das Verwaltungsgebäude am Platz schmückt.
Verona
Nachdem die Hitze auch in den kommenden Tagen nicht zu weichen schien, beschlossen wir am Mittwoch, trotz der unmenschlichen Temperaturen, Verona einen Besuch abzustatten.
Ja, es war heiß, aber überraschenderweise durch die leichte Brise, die durch die kleinen, charmanten Gassen wehte, besser erträglich als bisher. Wir wanderten einmal durch die Stadt, bummelten, kauften Espressotassen aus handgemachter Keramik in einem kleinen Geschäft, statteten der Arena und dem Balkon von Romeo & Julia einen Besuch ab. Selbst den Busen der Julia-Statue berührten wir, um in Zukunft das Glück auf unserer Seite zu wissen.
Mittags kehrten wir in ein kleines Bistro in der Nähe der Brücke Pietra ein. Spielten dort am Tisch UNO, bestellten Salate und Bruschetta und genossen einfach den Moment. Selbst die Kinder blieben aufgrund der Hitze ausnahmsweise länger als 2 Minuten auf ihren Plätzen sitzen, so langsam begannen wir den italienischen Lebensstil zu verinnerlichen.
Lasagne alla mamma
Donnerstagmorgen gleich nach dem Frühstück durfte ich der lieben Marika, Köchin auf Le Caldane, beim Lasagne zubereiten zusehen. Sie breitete frische Teigplatten aus, verteilte großzügig würzige Bolognese & cremige Béchamel und streute frisch geriebenen Parmesan über die einzelnen Schichten. Mehr kommt da nicht rein, in eine Lasagne, zubereitet von einer Italienerin (Rezept siehe weiter unten).
Sirmione
Danach machten wir uns auf den Weg nach Sirmione und wollten dort am Parkplatz schon fast wieder umdrehen, weil es aussichtslos schien ein Plätzchen für unser Auto zu ergattern. Aber wir hatten wieder mal Glück und fanden dann doch noch eine Lücke.
Wir schlängelten uns mit gefühlt 1 Million anderen Touristen durch die engen Gassen von Sirmione, gesäumt von Eisdielen. Eine Dichte an Eisdielen, die ich zuvor noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Am Ende bevor man schon fast den riesigen Park vom Sirmione erreicht, findet man einen kleinen italienischen Feinkostladen, in dem nur die Italiener selbst einkaufen. Wir ließen die ganzen Tourismus-Menüs, die im Örtchen angeboten werden, links liegen und kauften mit Hilfe von Händen & Füssen kleine gebackene Gemüsebällchen, Fenchelsalami, eingelegte Oliven und Dicke Bohnen.
Alle Köstlichkeiten eingepackt, machten wir auf einer der zahlreichen Parkbänke im Schatten eines großen Baumes unser Picknick. Für mich das leckerste Essen des ganzen Urlaubs – ich liebe das und die Kinder auch, weil sie dann ganz offiziell mit den Fingern essen dürfen!
Dann rafften wir uns noch einmal auf und versuchten die berühmten Steinplatten von Sirmione für einen Sprung ins kühle Nass zu finden. Wir schafften es nicht bis zur Landesspitze von Sirmione, sondern machten schon auf halbem Weg Stopp. Dort gibt es einen schmalen, seichten Bereich gesäumt von Steinplatten. Perfekt für die Kinder und den Mann. Ich habe währenddessen unsere Rucksäcke bewacht. Denn so schön der Gardasee auch ist, man muss immer ein Auge auf seine Sachen haben, im Gewusel befindet sich der ein oder andere Taschendieb!
Urlaub am Gardasee mit Kindern – Lasagne
Zurück im Weingut, genossen wir gleich mal mit den lieben Menschen, die wir im Hotel in der Zwischenzeit kennengelernt hatten, einen eiskalten Aperol Spritz und etwas später eine große Auflaufform der Lasagne von Marika.
Die einen brachten Caprese, die anderen Knabbereien und die dritten steuerten den Rotwein zur Lasagne bei. Alles ganz unkompliziert und die Lasagne war sowieso unbeschreiblich lecker.
Wahrscheinlich, weil wir bei der Zubereitung zusehen durften oder einfach, weil in Italien alles einen Tick besser schmeckt…der Cappuccino, der Wein und eben auch die Lasagne. Einen Versuch ist es trotzdem allemal wert die Lasagne von Le Caldane nachzukochen. Die Mama von Savina Jucker, der Besitzerin des Weinguts, war so nett und hat mir das Rezept aufgeschrieben. Und unbedingt italienischen Rotwein dazu trinken!
Zutaten:
- Frische Lasagne Teigblätter
Ragù
- 200 – 300g Hackfleisch gemischt (Rind & Schwein)
- 50 g Pancetta (Speck) klein gewürfelt
- Olivenöl
- 1 Zwiebel gehackt
- 1 Karotte gehackt
- 1 Selleriestiel gehackt
- 300 g Tomaten (Pelati oder Polpa)
- Kräuter – Thymian, Majoran und Oregano
- Salz & Pfeffer
Öl erhitzen. Zwiebel, Karotten und Sellerie anschwitzen. Dann Fleisch und Pancetta beifügen und einige Minuten anbraten. Tomaten, Kräuter, Salz & Pfeffer zugeben und cirka 2 Stunden auf kleiner Flamme köcheln.
Béchamel
- 70 g Butter
- 50 g Mehl
- 3/4 l Milch
- 1 Messerspitze Muskatnuß
- Salz & Pfeffer
Butter schmelzen, Mehl dazugeben und gut verrühren. Milch eingießen und mit Schneebesen verrühren. Würzen. Zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme köcheln bis die Sauce eindickt.
Lasagne fertigstellen
In einer Lasagneform frische Teigblätter, dann Béchamel Sauce und Ragù schichten. Mit Parmesan bestreuen und danach im Rohr bei 200 Grad goldbraun & knusprig backen.
Den Freitag verbrachten wir nochmals auf unserem Lieblingsstrand und ließen den letzten Urlaubsabend am Dorffest von Colá ausklingen. Zwischen Italienern bestellten wir die Bons für per Hand hergestellte Tortellini, Pasta Ragù und Roast Beef mit Peperonata. Ein weiteres Highlight unseres Urlaubs und vom anschließende Bummel über den Rummel erzählen die Kinder noch heute.
Mit Tränen in den Augen verabschiedeten wir uns am Abend von unseren Freunden. Aber wie heißt es so schön, man sieht sich ja bekanntlich immer zwei Mal im Leben, vielleicht nächsten Sommer wieder am Gardasee.
Bevor wir an den Gardasee fuhren, waren wir noch am Wörthersee und mussten dort beinahe noch einmal umkehren – Warum? – müsst ihr unbedingt nachlesen! Auf der Rückfahrt vom Gardasee machten wir noch Halt in Südtirol – hier geht’s zum Post über unseren Aufenthalt im Feuerstein Family Nature Resort.
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