…oder baust du mir noch einen?
Man hat ja so Vorstellungen vom Familienleben bevor man selbst zu einer Familie wird. Die Gefühle, die eine Familie ausmachen, sind nur schwer zu beschreiben. Da wechseln sich schon mal Norah Jones und Metallica ab. Manchmal schmeckt Familie nach Himbeersorbet, manchmal kommen die bitteren Noten von Chicorée ans Tageslicht. Mal springt, schlendert oder wird man auf Schultern durch sonnenwarme Waldlichtungen getragen, mal plagt man sich einen steilen Gebirgspfad hinauf. Man bekommt kaum mehr Luft und die Kräfte neigen sich ihrem Ende zu. Oben angekommen, scheint alles nicht mehr all so schlimm, der Moment des Ankommens zählt und die mühsamen Stunden davor sind vergessen.
Ein Fisch Burger wie das Leben
So ein Burger Essen wie dieses hier in Bildern bringt Familienleben in ein paar Stunden irgendwie ganz gut auf den Punkt. Wahrscheinlich nur phasenweise, denn mit heranwachsenden Kindern, reiht sich eine Phase an die andere. Glaubt man schon mal, alles absolut im Griff zu haben, beginnen einem die Kletterseile, an denen man sich gemütlich entlang gehandelt hat, wieder zu entgleiten. Und wieder manchmal ist man einfach zu müde, um sich richtig daran festzuhalten. Man lässt locker…durchaus brenzlich mit Kindern.
Fische im Burger, Teich und Rollschuh Tischgedeck
Am Tag des Fisch-Burger-Grillens beschließt somit ein Kind – immer noch in der Angel Phase – Freunde beim Fischtransport in den eignen Teich im Wald zu begleiten. Staunend berichtet das Kind danach über einen großen Wassercontainer, in den die Fische geladen wurden und die Vorfreude darauf, die verpflanzten Fische irgendwann in Zukunft aus diesem Teich zu angeln oder sie beim Schwimmen darin an den Füssen kitzeln zu spüren.
„Mama, würdest du eine Fisch aus dem Teich essen?“
…aufgeregtes Fragen zwischen gierigen Bissen in den Burger.
Das andere Kind ist gerade in der Rollschuhphase und steckt das jüngste Kind regelmäßig damit an. Eigentlich wären alle Zutaten schon bereit, aber die Mädels wollen trotzdem unbedingt noch eine Runde mit ihren Rollschuhen um den Block drehen. Fallen, aufstehen und wieder fallen. Das Betteln der Mama, doch jetzt einfach mal zu essen, hilft da nichts. Alle Überredungsversuche auch nicht. Wir sind ja gleich wieder da…wirklich! Und die Mama steht da mit all dem vorbereiteten Essen.
Sind sie dann wirklich nach 30 statt 2 Minuten wieder zurück, werden die Rollschuhe auf den Terrassentisch verfrachtet und hastig Fisch Burger zwischen dünne Zwiebelringe, Würzremoulade, saure & frische Gurken und warme „Während-du-schläfst-Brötchen“ gepackt.
Kurz noch ein Foto bitte – aber da fällt der Burger schon wieder auseinander, ein Teil landet am gestreiften Shirt, der andere am Boden und wird unmittelbar von unserer Hündin aufgefressen.
Noch einen!
„Darf ich noch einen, die sind so klein!“ – rufen alle 3 gleichzeitig. Und ich rufe – „Wer baut mir denn mal eben einen?“ – der Mama, die sich mit dem Essen so viel Mühe gegeben hat. Dann sehe ich sie da sitzen, alle 3, schmatzend, lachend, schmunzelnd, Burger stapelnd und mein Herz fühlt sich so warm an wie die Abendsonne, die sich in diesem Moment über die Terrasse legt.
Und ja, ich hab tatsächlich auch noch einen Burger bekommen. Sogar einen zweiten und einen dritten, weil man sich dann 5 Minuten nicht darüber einig werden konnte, wer jetzt den Burger für die Mama baut. So fühlt sie sich an, die Familie. Würzig, wild und auf der Zunge zergehend. Manchmal.
Rezept Fisch Patties
Fischlaibchen/ Fischfrikadellen (für ca. 14 Stück)
Zutaten
- 3 Scheiben Vollkorntoast
- 100 ml (pflanzliche) Milch
- 4 Schalotten
- 4 Knoblauchzehen
- 4 EL Olivenöl
- 1 Bund Dill
- 400 g (Wild-)Lachsfilets
- 360 g Regenbogenforelle, entgrätet und von der Haut befreit (oder mehr Lachs)
- 1 großes Ei
- 1 Bio Zitrone, Abrieb
- Mediterranes Salz/ Fischgewürzsalz
- Pfeffer
Anleitungen
- Vollkorntoast in grobe Stücke zupfen und gemeinsam mit der Milch in eine Schüssel geben, ruhen lassen.
- Schalotten und Knoblauchzehen schälen und in feine Würfel schneiden, in Olivenöl goldbraun anbraten. Abkühlen lassen. Dill fein hacken.
- Fischfilets entweder mit dem Messer in ganz feine Stücke schneiden oder mit der Küchenmaschine zerkleinern (verwendet man eine Maschine, wird die Konsistenz der Laibchen feiner). Zerkleinerten Fisch mit den restlichen Zutaten vermischen und mit (Fischgewürz-) Salz oder mediterranen Salz und Pfeffer sehr kräftig würzen. Auch das Bratöl vom Zwiebel/ Knoblauch zugeben.
- Aus der Masse mit kalten, nassen Händen Laibchen formen - pro Laibchen einen gehäuften EL Masse verwenden und auf ein mit Semmelbrösel bestreutes Stück Backpapier legen. Kalt stellen.
- Fischlaibchen in der Pfannen in Olivenöl oder am Grill braten. Dabei die Laibchen immer wieder mit Olivenöl einpinseln.
Rezept Kräuter-Würz Remoulade
Kräuter-Würz Remoulade
Zutaten
- 2 TL Kapern
- 3 Essiggurkerl + 2 EL Gurkerlwasser
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Bund Petersilie
- 1 Schale Kresse
- 350 g griechisches Joghurt
- 2 TL Honig
- Salz + Pfeffer
Anleitungen
- Kapern, Gurkerl und gewaschene Kräuter fein hacken und mit den restlichen Zutaten vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Was du sonst noch in deinen Fisch Burger schichten kannst:
- Burger Buns aus „Unsere neue Familienküche“ – „Während du schläfst Brötchen“
- Feine, rote Zwiebelringe
- Gurkenscheiben
- Essiggurken
- Pflücksalat
- Kimchi
Bleiben Fisch Patties übrig, am besten am kommenden Tag mit selbst gemachtem Kartoffelpüree und Salat aufessen.
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