Und irgendwann kann man den Garten dann tatsächlich genießen!
Die Geschichte rund um unseren Garten ist eine lange. Mit der Planung des Gartens haben wir begonnen, da gab es noch nicht einmal einen Plan für unser Haus.
>>Der Garten sollte das Herzstück unseres neuen Zuhauses sein!<<
Dann beginnt man, nachdem die Finanzierung steht, mit der tatsächlichen Hausplanung und erkennt schnell, lässt man einen Garten anlegen, kostet das einen Haufen Geld. Irgendwer hat mal gemeint, für den Garten kannst du gleich noch einmal dasselbe veranschlagen wie für’s Haus. Spätestens dann wird dir mulmig zu Mute!
Gleich danach wird der Garten sowieso zweitrangig, beim Familien-Hausbau. Du musst entscheiden, welche Fenster du willst, aus welchem Material die sein sollen, du musst dich durch Fensterbrett-Muster kämpfen, eine Entscheidung für oder gegen Aufputz- oder Unterputz Armaturen treffen. Der Installateur will wissen, ob die Heizungsanlage auch kühlen soll. Du selbst weißt nicht, wie du eine überdimensionale Schiebetür ins Haus reinbekommst, um sie anschließend so zu tapezieren, dass sie innerhalb von ein paar Wochen nicht von Kinderhandabdrücken übersät ist. Der Küchenbauer will endlich die Anzahl der Steckdosen in der Küche fixieren und Infos, wie du dir die Beleuchtung der Arbeitsplatte vorstellst.
Ich will damit sagen, beim Hausbau hat man in kurzer Zeit so viele Entscheidungen zu treffen, da ist dir der Garten am Ende irgendwann ziemlich egal.
Bring die Natur & die Schweiz in deinen Garten
Trotzdem habe ich als der Rohbau stand, einen Termin mit „Natur im Garten“ vereinbart, eine kostenfreie Initiative vom Bundesland, in dem wir wohnen. Damals vor 6 Jahren an einem matschigen Frühlingsvormittag bin ich mit einem netten „Natur im Garten“ Menschen durch unseren zukünftigen Garten spaziert. Es wurden gemeinsame Ideen für einen naturnahen Garten besprochen. Am Ende hatte ich sogar einen Plan mit Bepflanzungsvorschlägen in den Händen.
Was war ich da aufgeregt und begeistert! Ich sah Stauden, Gemüsebeete und Vorgartenhortensien schon vor meinen Augen blühen. Viele Ideen hatte ich am Blog „Ein Schweizer Garten“ gesammelt und beim Gespräch mit dem Gartenarchitekten an unsere Gartengegebenheiten angepasst.
Garten für Faule NICHT
Unterschätzt habe ich nur die Arbeit, die wir bis zum heutigen Tag, aber vor allem die ersten 1-2 Jahre in den Garten gesteckt haben. Viele Wochenenden haben wir dort geschuftet, Unmengen an Stauden, Bäumen, Hecken etc. gepflanzt, den steinharten Baustellenboden aufgegraben, umgegraben, Pflänzchen eingesetzt und wieder umgesetzt. Bis auf die Steinmauer und den Pool haben wir im Garten alles selbst gemacht und das mit 3 kleinen Kindern.
War man mit Unkraut jäten an einer Stelle fertig, begann es zwischen den gesetzten Jungpflanzen an einer anderen Stelle wieder zu sprießen.
>>Ich musste mir eingestehen, dass unser Garten nicht innerhalb von 2 Wochen fertig ist, sondern dass er sich entwickelt.<<
Trotzdem ging mir alles irgendwie zu langsam und mit vielen Ecken war ich alles andere als zufrieden.
Gefährliches Garten-Halbwissen kostet Zeit & Geld
Mein Gartenwissen ist zu einem großen Teil angelesen. Ich habe beinahe mehr Gartenbücher als Kochbücher in meinem Schlafzimmerschrank.
Am Anfang fand ich es ganz toll, Pläne zu zeichnen, mir Bepflanzungen, die über alle Jahreszeiten hinweg schöne Blickfänge haben, auszudenken und die Pflanzen dann auch selbst in die Erde zu bringen.
Aber angelesenes Wissen, ist eben oft gefährliches Halbwissen und vieles was ich mir so im Kopf vorgestellt hatte, ging dann einfach nicht auf. Es gibt Pflanzen aus Norddeutschland, die bei uns in Ostösterreich einfach nicht so gut gedeihen oder diverse Schädlinge und Erkrankungen, die der Entwicklung von Jungpflanzen nicht zuträglich sind.
Dann bekommt man die Pflanzen, die da so in diversen Gartenbüchern stehen nicht genau in der Art oder Farbe, weil die lokale Baumschule nicht so gut ausgestattet ist wie die Staudengärtnerei Arends (die Gartenbücher von Anja Maubach sind übrigens trotzdem sehr inspirierend) oder die Gärtnerei Gaißmayer (man kann bei beiden Gärtnereien online bestellen, was ich auch gemacht habe ). Da liest man dann von sich wiegenden, leuchtenden Astilben beim nächtlichen Spaziergang durch den Garten und die eigenen Astilben blühen dann rosarot statt weiß und schlagen sich irgendwie mit den gelben Sonnenhüten, die man eigentlich in pink haben wollte.
Garten-ExpertInnen
Somit hatte ich immer wieder verschiedene ExpertInnen im Garten zu Besuch, mal waren die Erkenntnisse danach erfrischend, mal hätte man sich Zeit & Geld sparen können. Hat man kein großes Budget für den Garten und macht viel selbst, dann helfen so 3 stündige Beratungstermine nicht wirklich weiter. Jeder will dir ein komplett neues Konzept schmackhaft machen – was einer totalen Neuanlage des Gartens gleichkommen würde. Meine Erkenntnis, man muss oft nur an ein paar kleinen Schräubchen drehen, der ganzen Sache etwas Zeit geben und den Garten in den verschiedenen Jahreszeiten beobachten.
Wie sieht der Garten im Frühling aus, wenn ich bei der großen Terrassentür hinausschaue und wie im Herbst. Wie entwickelt sich der Vorgarten aus dem Schlafzimmerfenster im Sommer im Vergleich zum Winter.
Was uns die vergangenen 2-3 Jahre tatsächlich Entlastung im Garten gebracht hat – somit fast ein Garten für Faule – war erstens die Gartenpflege durch einen professionellen Gärtner einmal pro Jahr im Frühling und der Besuch von Clemens Lutz, der ein paar einfach umsetzbare Ideen für Problemstellen in unserem Garten hatte. Andere Problemfelder haben sich mit der Zeit einfach von selbst ausgewachsen oder ich habe begonnen sie zu akzeptieren.
Der Gärtner sticht etwa im Frühjahr unsere Rasenkante. Wir haben keine Rasenkantensteine,-leisten oder sonst irgendetwas. Eines der Problemchen, mit denen wir lange gerade beim Mähen gerungen haben. Er schüttet schnöden Rindenmulch in unsere Beete, um das Unkraut in Zaun zu halten (früher haben wir mit Rasenschnitt gemulcht, aber das ist wahnsinnig zeitintensiv) bzw. sind die Pflanzen inzwischen so groß, dass gar nicht mehr so viel Unkraut durchkommt bzw. die Pflanzen einfach davon ablenken. Unsere professionelle Hilfe schneidet auch alle Sträucher und Bäume fachgerecht zurück, damit alles richtig austreibt und ein schönes Bild macht. Er hat uns einen Schattenbaum für die Terrasse aus einem Gartenkatalog rausgesucht, bestellt und den ziemlich großen Baum auch gleich mit schweren Maschinen eingesetzt.
Was er bei seinem ersten Besuch so an Stauden als Ergänzung gepflanzt hat, habe ich teilweise wieder aus den Beeten geworfen. Auch, wenn wir hinsichtlich der Gestaltung nicht immer übereinstimmen, bei der Pflege des Gartens kennt er sich einfach aus und packt an. Das hilft ganz viel für die restlichen Arbeiten, die so im Laufe des Jahres im Garten anfallen. Also professionelle, bezahlbare Hilfe suchen!
„Mein beste Freundin, die Zeit“, hat den Rest in unserem Garten übernommen. Ich habe noch immer jede Menge Ideen für den Garten, besonders im Frühjahr, wenn alles zu sprießen beginnt, aber inzwischen ist es viel einfacher. Der Garten ist zu einem Großteil „fertig“, man kann sich alles besser vorstellen, die Pflanzen geben eine klare Struktur vor und die Arbeit hat sich von selbst bzw. durch die beschriebenen Gegenmaßnahmen minimiert.
Gartenarbeit
Wir mähen den Rasen, also das macht eigentlich immer mein Mann, schneiden mal ein bisschen zurück, kümmern uns um überschaubare Mengen an Unkraut und ernten Obst & Gemüse. Im Herbst bringen wir frische Zwiebelpflanzen – Tulpen, Narzissen, Krokusse – in die Erde und im Frühjahr setzen wir Gemüsepflänzchen in die Hochbeete, einjährige Schnittblumen und Gräser & Stauden an Stellen, die mir noch unvollständig erscheinen.
Selbst die Bewässerung haben wir inzwischen dem Profi überlassen, eine automatische Bewässerung übernimmt jetzt die Arbeit. Es wurde ein Brunnen gegraben, Leitungen und Tröpfchenschläuche verlegt und jetzt müssen wir vor einem Urlaub nicht immer jemanden bitten den Garten zu gießen oder im Sommer täglich selbst 1,5 Stunden damit verbringen.
>>Kostbare Zeit, die wir jetzt zum Genießen im Garten haben.<<
Garten für Faule – Der Vorgarten
Unser Vorgarten wurde schon in der Hausbauphase mit einer dicken Folie, die kein Unkraut durchlässt, ausgelegt und mit großen Kieselsteinen geschottert. Wir haben uns 2 Betonringe als Kräuterbeete in den Vorgarten setzen lassen und dieses Jahr im Frühjahr noch ein weiteres angeschafft. Es gibt einen Ring, in dem Zitronenmelisse & verschiedene Minzen wuchern, einen Ring mit mediterranen Kräutern, wie Thymian, Oregano, Rosmarin, Lavendel etc. und das neue Beet mit Petersilie, Schnittlauch, Dill, Koriander, Liebstöckel.
Rund herum wachsen bzw. klettern Hortensien, eine Rose, Efeu & wilder Wein. Der Vorgarten ist unser schattigstes Plätzchen. Somit halten es die Hortensien dort gut aus und auch die Funkien fühlen sich wohl.
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Garten für Faule – der Bistrogarten
Den Bistrogarten, den 2 Harlekinweiden umrahmen, im Frühjahr ein Teppich an Zwiebelblühern und im Frühsommer einer an Schwertlilien schmückt, habe ich mir beim Schweizer Garten abgeschaut. Da findet man übrigens Unmengen an Tipps zur Gartenanlage und wie man das alle mit wenig Wissen selbst umsetzt. Die Mauer hinter unserem Bistrogarten wurde im Laufe der Zeit mit Lärchenbrettern verschalt, damit es sich die Clematis dort gemütlich machen kann. Dieses Jahr haben wir noch einen neuen Sitzkorb für unseren Bistrogarten angeschafft – Bistrogarten übrigens, weil man direkt aus der Küche an dieser Stelle in den Garten kommt und sich auch eine kleine Bistro-Gartengarnitur dort befindet. Mit einer schönen Gartenleuchte trinkt sich der Gurken-Spritz dort abends fantastisch lauschig.
Der Garten für Faule – Großes Staudenbeet
Geht man den gepflasterten Weg weiter am großen Terrassen-Sitzplatz und der Deutziengruppe vorbei, kommt man zum weitläufigen Staudenbeet. Inspiration für die Bepflanzung habe ich mir im Geniessergarten von Renate Waas geholt. Im Beet tummeln sich außer jeder Menge Bienen je nach Jahreszeit Christrosen, Schneeglöckchen, Narzissen, Wildtulpen, Wolfsmilch, Bartiris, Katzenminze, Steppenkerzen, Salbei, Thymian, Zierlauch, Kugeldistel, Prachtscharte,Ysop, Fette Henne, diverse Gräser und darüber tanzt den ganzen Sommer lang patagonisches Eisenkraut. Mittlerweile haben wir ganz hinten eine Säulenhainbuche hineingesetzt. Auch das große Staudenbeet ist laufend im Wandel. Mal kommt was weg, dann kommt wieder was anderes dazu! Es macht eine riesig große Freude es im Jahresverlauf zu beobachten.
Damit der Beitrag nicht elendslang wird, ich aber trotzdem möglichst viele Tipps und Erfahrungen zu unserem Familiengarten weitergeben kann, gibt es einen zweiten Teil zum Thema – Unser Familiengarten für „Faule“ – hier erzähle ich dann mehr über unseren Gemüsegarten, unsere Nutzgartenmauer, den bepflanzten Steinwall, ein Erdbeeren-Beet in der Weinkiste, den Kindergarten und vieles mehr!
Schreibt mir doch inzwischen, wenn ihr noch Fragen habt oder euch zum Thema Familiengarten austauschen wollt.
Falls du noch mehr über das Thema Garten lesen willst, hier gibt es einen Beitrag zu unserer Terrasse und hier mehr Infos für den Gemüsegarten (1 + 2).
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