…weil so ein Tipi Schatten spendet, das ultimative Garten-DIY-Projekt im Frühling darstellt und Lagerfeuerromatik mit Kindern richtig Spaß bringt.
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Kurz vor Ostern habe ich hier noch verlautbart, dass unsere Kinder zu Ostern ein Tipi für den Garten bekommen. Nachdem der Mann diesen Beitrag gelesen hatte, meinte er nur, schon wieder so ein richtig teures Ding für den Garten, das vielleicht 2 Jahre für die Kinder von Interesse ist. Man müsse es pflegen, eventuell streichen und der Aufbau erledigt sich ja auch nicht von selbst.
Da begann ich nachzudenken. Eigentlich hatte er damit vollkommen recht. Was machen, wenn man allerdings die Erfüllung des Wunsches der Kinder durch den Osterhasen schon angekündigt hat. Ein Plan B musste her.
Nachdem eine Weide, die wir als Schattenspender gleich neben unserer Sandgrube und die Nestschaukel im Garten gepflanzt hatten, sowieso zwischenzeitlich das Schaukelgestell zu überwuchern drohte, kam mir die Idee mit dem Weidentipi. Immerhin hatten wir bereits im Reihenhausgarten, das wir vor dem Umzug in unser jetziges Haus bewohnten, einen Zaun aus Weiden gebaut. Das war easy, hat nichts gekostet und außer ein wenig gießen und regelmäßig etwas zurückschneiden, mussten wir nicht viel machen.
Der Osterhase formulierte also kurzerhand einen Brief an die Kinder, mit der Bitte aus Überlastung und Hochsaison in der Osterhasen-Geschenkszeit, das Tipi mit Hilfe von Mama und Papa selbst zu bauen. Ein paar Tipi Bilder waren auch dabei, damit sich die Beschenkten in etwa vorstellen konnten, wie das Tipi am Ende aussehen könnte.
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Weidentipi mit Kindern bauen – Die Materialien
In den Osterferien legten wir also los. Zunächst fuhren wir in die Leitha Au und schnitten 12 etwa 2,5 m lange Weidenstäbe mit einem Durchmesser von ca. 2 cm. War zu diesem Zeitpunkt gar nicht so einfach, die noch nicht austreibenden Weiden am Flussbett der Leitha als solche auszumachen. Wir waren uns bis zum Austreiben der Weiden nicht ganz sicher, ob wir die richtigen Äste abgeschnitten hatten. Erfolgsversprechend ist die Suche nach Weiden zumeist in Wassernähe.
Seid ihr euch nicht ganz sicher, wo ihr Weiden überhaupt finden könnt, ob ihr sie dort abschneiden dürft und ob das was ihr abschneidet, Weiden sind, dann am besten vor der Weiden Ernte Bilder im Internet ausdrucken und beim lokalen Forstamt nachfragen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Äste der Korb- bzw. der Kopfweide geschnitten haben, die alle problemlos austrieben. Hier könnt ihr Weidenruten in Österreich bestellen und hier in Deutschland. Außerdem ist die Website Korbsalix super informativ, wenn es um das Thema Flechten mit Weiden geht. Es gibt Kurse und man kann dort auch Weidenruten beziehen.
Hier noch eine kurze Liste mit den Grundmaterialien, die ihr für das Tipi Gerüst braucht:
- 12 Weidenruten (Korbweide) 2,5 m lang und 2 cm stark
- Sisal- oder Kokosschnur
- Spaten plus wenn vorhanden Erdbohrer (Fiskars)
- Rindenmulch
Macht euch keinen Kopf, wenn nicht alle Weidenstäbe gleich lang oder gleich dick sind. Das war bei uns auch nicht der Fall und es hat am Ende trotzdem ohne Schwierigkeiten geklappt.
Weidentipi mit Kindern bauen – Die Anleitung
Die bereits bestehende Korbweide neben unserem Schaukelgerüst haben wir bis auf einen Ast komplett zurückgeschnitten. Von diesem Punkt aus hat der Mann jeweils in einem Halbkreise einen Pflanzgraben von etwa 30 cm Tiefe gegraben. Den Aushub einfach seitlich liegen lassen, den benötigt man nach Fixierung der Weidenruten in der Erde wieder zum Auffüllen. Unser Tipi hat einen Durchmesser von etwa einem guten Meter, die Kinder können darin aufrecht stehen und an der Vorderseite haben wir einen Eingang von etwa 0,5 m freigelassen.
Die Weidengerüstruten im Abstand von 20 cm in die Grabensohle stecken und alle Weidenruten über der Grundflächenmitte in einer Höhe von ca. 1,5 m zusammenbinden. Wir haben dafür eine Kokosschnur aus dem Gartenfachhandel verwendet. Pflanzgraben mit Erde auffüllen und die Ruten mit Wasser ordentlich einschlämmen.
Von den großen Gerüstruten bzw. aus den Überbleibseln der zurückgeschnittenen Weide in unserem Garten haben wir vor der Verbauung die dünneren Verästelungen abgeschnitten, zur Seite gelegt und als das Gerüst stand, begonnen diese waagrecht in die senkrecht stehenden Ruten einzuflechten. Da kann man nach Lust und Laune nur einzelne Äste wie beim Weben einflechten oder gleich mehrere dünne auf einmal verarbeiten. Im Bodenbereich und mangels weiterer dünner Weidenäste, habe ich dann einfach ein paar Reihen mit der Kokosschnur gearbeitet.
Parallel dazu haben wir bunte Filzwolle aus unserer Bastelkiste geholt und die Kinder haben begonnen die beiden Weidenäste beim Eingang des Tipis links und rechts mit Kleister zu bestreichen und eng mit Wolle zu umwickeln.
Die Kinder haben alle fleißig mitgemacht. Das war besonders schön. Der Große hat dem Papa beim Ausheben und Versenken der Weidenstangen im Boden geholfen, die Midi hat gemeinsam mit mir die Wolle gewickelt und Alma hat alles von der Nestschaukel aus überwacht. Wir haben auf Etappen gearbeitet, aber an sich ist so ein Weidentipi von 2 Metern Höhe und 1 Meter Durchmesser an einem Nachmittag gebaut. Ganz am Schluss haben wir im Inneren des Tipis am Boden noch eine Schicht Rindenmulch aufgebracht, damit die Unterlage etwas weicher ist.
Die Tage danach haben wir am Grund der Weidenstämme immer kräftig gegossen und kurz darauf hat nicht nur der verblieben Rest der bereits vorhandenen Korbweide im Garten auszutreiben begonnen, sondern auch die in der Au abgeschnittenen Ruten. Die Austriebe flechten wir jetzt regelmäßig in das Grundgerüst ein. Bis zum Sommer haben wir bestimmt ein mit grünen Weidenblättern zugewachsenes Tipi, das den Kindern in der Sandgrube Schatten spendet.
Weidentipi mit Kindern bauen – Die Deko & Party
Für den Gemütlichkeitsfaktor habe ich noch einen runden Teppich aus Stroh, Polster mit Leinenüberzügen, eine gestreifte Plaid und eine Solarlichterkette besorgt.
Ja, und was wäre ein Einzug in eine neue Unterkunft ohne Housewarming Party. Wir dekorierten somit an einem Sonntag Ende April das Tipi, holten die Hocker aus dem Vorraum und die Feuerschale aus dem Garten und legten los.
Da wir uns auf’s Feiern und Chillen konzentrieren wollten, habe ich fertigen Stockbrotteig gekauft, diesen mit einer Marinade aus Knoblauch und Olivenöl eingepinselt und auf die vom Großen kurzerhand geschnitzten Stöcke gewickelt. Das Brot hier ist absolut gelingsicher und schmeckt. Falls ihr es trotzdem selber machen wollt, dann hier ein Rezept.
Wir machten ein Feuer in der Feuerschale, grillten unser Brot, kuschelten uns in unser halbbegrüntes Tipi, beobachteten die Sonnenstrahlen, die durchs Weidenblätterdach fielen, und überlegten, ob wir nicht noch eine Wimpelkette für das Tipi basteln sollten.
Nachdem an diesem Tag alle im Bett waren und die Deko wieder verstaut war, ging ich noch einmal raus in den Garten und betrachtete voller Stolz unser von den Solarlampions beleuchtetes Tipi! Selber machen lohnt sich dann trotzdem und macht Spaß, vor allem wenn alle mit Eifer dabei sind.
So und habt ihr jetzt auch Lust ein Weidentipi zu bauen oder welche Gartenpläne hegt ihr für dieses Jahr. Schreibt mir doch! Ich habe schon drei weitere Projekte im Kopf!
Dieser Beitrag enthält unbezahlte & nicht beauftragte Werbung!
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